Zu Besuch bei Fidel - 2006

4 Monate werde ich in Kuba sein, im Rahmen eines Austauschprojektes zur Förderung von Unis in Entwicklungsländern. Um alle meine Verwandten, Freunde und Bekannten in Good Old Germany oder wo auch immer auf dem Laufenden zu halten, hab ich diesen Blog eingerichtet. Bin jetzt schon gespannt was am Ende alles drinsteht...

Montag, Januar 29, 2007

Allein in Havana

29.01.2007

Vielen Dank für all die Geburtstagswünsche und Gratulationen! Es freut mich zu sehen, wer alles an mich denkt! Und entschuldigt die verspätete Ausgabe des neuesten Posts aber..así es Cuba! ;-)


18.01.2007

Buenos dias.

Fast ist es geschafft. Ab morgen bin ich wieder allein in cuba, especialmente en la habana. Während lars sich aufmacht endlich sein diplom zu verteidigen, hat sich volker dafür entschieden noch 2-3 tage nur mit sonne und strand zu verbringen.

Doch wo war ich stehen geblieben…ach ja noch kurz as zu viñales..wir kehren grad zurück von unserem ausflug. In der casa ist auch gleich ein freund der familie zur stelle, der uns zigarren anbietet..wie nett..übrigens die best und originalst aussehenden die ich in ganz kuba, ausserhalb der tabakläden, zu sehen bekommen habe. eine kiste cohiba (ladenpreis 450$) für schmale 45$. Da das jedoch illegal ist, kann ich ihm leider den günstigen und hervorragenden tabak nicht abnehmen, da ich mich strikt an all die sinnvollen kubanischen gesetze und regeln halte! Jawohl!

In Sta Clara mache ich mich wieder auf die Suche nach einem mietwagen..mit den gleichen resultaten wie immer..morgen, morgen, nur nicht heute..also setze ich meinen joker ein! Die gute frau des hauses, immerhin hab ich einen monat bei ihr gewohnt, wird befragt. Und sofort sitzt gleich die ganze familie, einschliesslich aller nachbarinnen und helferinnen um den küschentisch und überlegt, wen sie kennen, der wen kennen könnte, der in einer autovermietung arbeitet. Und schon glühen die drähte des telefons. Und siehe da, victor, manager eines büros einer autovermietung ist gefunden. Also auf geht’s. Gleich zu victor ins haus. Von vorne sieht es aus wie halb verfallen, doch nach dem betreten durch den seiteneingang, beschleicht mich der eindruck, dass der gute victor es gut versteht seine postion auszunutzen. Es wird kurz verhandelt und erklärt, dass ich el niño aleman bin und da soll es doch tatsächlich am nächsten morgen einen mietwagen geben! Net schlecht!

Somit ist glatt noch zeit das örtliche Ché monument zu besichtigen. Ein unglaublich grosser platz, dazu eine riesige statue, ein museum, sowie mausoleom bilden das berühmte monument. Photografieren im inneren streng verboten und taschen abgeben. Ok! Der eintritt ist zur abwechslung mal frei und so beschreite ich mit lars die heiligen hallen. Zu sehen gibt es: die brille von ché, die muetze von ché, die geburtsurkunde von ché, das messer womit er sich mal einen apfel geschält hat, lediglich seine schlüpfer fehlen. Na mal im ernst. Begibt man sich beim betrachten der austellungsobjekte auf eine metaebene und sieht nicht nur die aneinderreihung von persönlichen gegenständen ernestos und seiner gefährten, so ist der besuch ganz interessant. Allerdings interessiert es mich wirklich wenig wem ein fernglas und wem der sternmaschettenknopf gehört hat.

Am nächsten morgen begebe ich mich pünktlich um neun, wie victor mir sagte, zum büro, welches ich voller vofreude betrete. Ja aber nee ist kuba. Der wagen muss noch betankt und gewaschen werden..aber in 2 stunden könnte ich ihn ca haben..gut..ja sie wollen mich sogar anrufen wenn er fertig ist! Das hat doch einen leichten anflug von westlicher servicegesellschaft. Zwar ruft keiner an und ich muss selbst nachfragen, doch sie schicken tatsächlich jemanden, der mich (kostenlos) abholt. Wahnsinn! Das ist echt stark!

Und schon geht’s los nach santiago de cuba. Naja nicht gleich. Erst noch lars, volker und christin einsacken. Und ab geht’s auf die autobahn! Mein kubanisches gps, ein kompass (die einfuhr von gps-geräten und die benutzung ist verboten), sagt mir nach kurzer zeit, dass wir in die falsche richtung fahren. Also wenden..zum glück sind wir in kuba und müssen darum nicht bis zur nächsten ausfahrt fahren, sondern wenden eben direkt auf der autobahn. Was solls..kommt ja eh keiner…

Die fahrt an und für sich ist schon ein erlebnis. Und ich denke tatsächlich, dass ich kubas schlechteste strassen kennenlerne..weit gefehlt..doch dazu später mehr..nach 9 stunden fahrt erreichen wir auch unser ziel. Lebend. Nicht schlecht!

MUTTI??!!? ;-)

Ja tatsächlich gibt es in santiago diese alten kubanischen männer, die in kleinen grüppchen mit ihren instrumenten auf der strasse sitzen und musik machen. Mehr od weniger funktioniert das aber wie eine juke-box. Nähert sich eine größere gruppe von touristen, so fängt die gruppe an zu musizieren. Entfernt sie sich so hört sie auf. Alternativ kann der allein reisende tourist einen beliebigen geldbetrag, möglichst devisen, in den dafür aufgestellten behälter werfen, um so in den kurzen musikalischen genuss zu kommen.

Mein großer bruder, der gute ché. Im museum der familie bacardí. Es liefert einen ganz guten überblick über die geschichte kubas im erdgeschoss. Ein stockwerk höher befindet sich dann eine sammlung verschiedenster gemälde und auch statuen. Für einen stolzen mehrpreis von 10$ zum eintritt von 4$ (für mich alles in peso da ich im besitz des kubanischen studentenausweises bin) darf man dann an genau zwei plätzen photos machen. Einer ist die statue von che und der andere die statue des schutzpatrons von santiago de cuba.

Zudem lohnt auch auf jeden fall ein besuch im rummuseum, sofern man an der herstellung des selbigen interessiert ist. Im preis enthalten ist eine kleine kostprobe und anschliessend kann man im angeschlossenen laden noch etwas mitnehmen. Wie immer ist die ganze innenstadt und besonders die plätze rund um das museum voll von hilfbereiten menschen, die einen davor bewahren möchten den überteuerten rum und tabak im staatlichen laden zu kaufen. Sie bieten sogar flaschen des 15-jahre alten methusalem rums an, obwohl der doch seit 8 jahren gar nicht mehr hergestellt wird?! wahnsinn. Beim näheren betrachten fällt auf, dass das etikett wie eine schlechte kopie aussieht und auf der anderen seite noch reste des originals, welches auch immer, kleben. Beim tabak ist das so eine sache. Zwar wird offiziell immer davon abgeraten in der strasse zu kaufen, aber nach intensivem studium des tabaks in verschiedensten läden, komme ich doch zu dem schluss, dass die fälschungen entweder unverschämt gut sind, oder das es einfach geklaute ware ist die dann dort verkauft wird.

Abends lernen wir noch björn kennen. Björn ist deutscher, 24 jahre alt und verbringt seinen jahresurlaub in kuba. Warm auch nicht. Mit ihm zusammen gehen mir noch in die „casa de la trova“, wo ein salsakonzert stattfinden soll. Schon beim annähern an die lokalität offenbart sich die qualität und authentizität der veranstaltung. „good music, good music my friend!!“ ja..is klar..Freund! also 5$ eintritt bezahlt und die treppe rauf. Wie ich es geahnt habe sitzen zu 99% touristen und „true-love“ pärchen an den tischen. Vielleicht sollte ich kurz erklären was „true-love“ ist. Im prinzip ist das ganz einfach ein dicker (alter), meist nicht sehr hübscher weisser mann mit einer jungen gutaussehenden kubanerin od auch umgekehrt ist es häufig zu beobachten. Ältere frauen, gern auch jüngere, mit übermässig viel körper und naja ihr wisst schon..und diese dann in den armen attraktiver kubanischer männer! Da sind die schönheitsideale wohl echt verschieden. Und daher nenne ich das „true-love“. Denn das muss dann echt wahre liebe sein. Dass da materielle motive od gar die chance auf ausreise eine rolle spielen, ach quatsch! Solange alle glücklich sind…..

Auch mein freund volker zieht die frauen an. Besonders die, die nach dem dritten satz fragen ob er ihnen denn nicht ein bier kaufen will. Und jene, denen es anzusehen ist, welche dienstleistungen sie anbieten. Und was ein glück hat die eine auch gleich ihre freundin mitgebracht, die mit mir spielen will. Nee danke, lass mal..

So kriegen wir den abend kopfschüttelnd und lachend rum. Highlight: ein eindeutig homosexueller kubaner platziert sich neben uns am geländer des balkons und streckt sein hinterteil „verführerisch“ in die luft…und das mit ausdauer…mit viel mühe gelingt es mir volker davon abzuhalten den kleinen kubaner zu vernaschen.. ;-)

Der nächste und auch gleizeitig letzte tag in santiago soll eigentlich ein strandtag werden. Vorher steht noch ein kurzer besuch im castillo de morro an. Eine festung, die zum schutze der stadt vor piraten gebaut wurde und noch bis zu den kubanischen unabhängigkeitskriegen ihren dienst tat.

Die berge im hintergrund sind die heilige sierra maestra. Der platz, an dem sich fidel, ché und wie sie alle hiessen, sammelten und versteckten um dann die glorreiche revolution zu starten.

Das castell von weiter unten. Letztendlich haben wir soviel zeit dort verbacht, dass es uns unmöglich war noch zum strand zu fahren. Halb so wild, schliesslich war das wetter auch nicht dementsprechend.

Also tauschen wir noch kurz den björn gegen eine engländerin ein, die mit uns nach sta clara zurückfahren möchte und schon geht’s los. Aus irgendeinem grund versagt mein kuban. navigagtionssystem und auch die beschilderung ist unzulänglich, so dass wir uns auf einmal auf der strasse nach holguien befinden, was wir aber zu dem zeitpunkt noch gar nicht wissen! Also fahren wir und fahren und jetzt lerne ich die schlechtesten strassen kubas kennen. Offiziel haben sie den status einer landstrasse. So wie bei uns etwa die b1. praktisch haben sie die qualität von wegen, die um baggerlöcher und kleinere seen auf dem lande herum führen..manchmal ist es gar nicht möglich durch die unglaublichen krater und gräben zu fahren ohne aufzusetzen. Glücklicherweise, werden diese allrad-outdoor-teststrecken unterbrochen durch abschnitte auf denen es sich halbwegs normal fahren liesse, wenn nicht..ja wenn nicht auf einmal starker regen einsetzen würde..unser spitzen-scoda-fabia (hallo mutti&vati :-) ) hat scheibenwischer, die funktionieren sogar..unterlegt wird das ganze durch ein quietschen, was stark an dieses gräusch erinnert, als würde man mit kreide langsam an der tafel etwas schreiben wollen. Somit senkt sich unsere reisegeschwindigkeit auf unter 30 km/h. im angesicht von ca 500 km die vor uns liegen und zu fünft im kleinen skoda (ja mutti er hatte gurte und ich war angeschnallt!) wahrlich deprimierend.

Die einzige hilfen beim orientieren sind die kubaner, die sporadisch autauchenden schilder und unser radio, welches in der nähe von städten und siedlungen tatsächlich empfang hat.

Um etwas schneller vorwärts zu kommen heften wir uns an die versen der überlandbusse, die mit wissen über die strassenverhätlnisse und genügend gottvertrauen (anders ist ihre geschwindigkeit von 100-120 km/h manchmal nicht zu erklären) gute wegweiser sind.

Nach 9 stunden erreichen wir endlich die „autobahn“. Wäre die ausfahrt für santa clara gekennzeichnet, so wäre es möglich, schon nach zarten 10-10,5 stunden zu hause zu sein. Da die kubaner auf solch nutzloses zeugs verzichten, fahren wir einfach so lange geradeaus, bis uns anhand der km-schilder auffällt, dass sta clara hinter uns liegen muss. Also wenden. Wie das geht hab ich ja weiter oben schon beschrieben, und wir fahren zurück. Somit erreichen wir nach ziemlich genau 12 stunden unser ziel! Glücklich und zufrieden schlafe ich ein!

Der nächste tag beginnt spitzenmässig! Wir haben ja noch den mietwagen für einen tag und ich bin gewillt mit den beiden jungs über die berge nach trinidad, repektive cienfuegos zu fahren, um ihnen noch etwas vom land zu zeigen. Vorher fahre ich noch schnell in die uni zum unireisebüro und buche für uns ein hotel für zwei nächte auf einer dieser kleinen inseln. Da ich über universitur buche bekomme ich auch tatsächlich rabbat in höhe von ca 25%. Nun gut..das klingt nicht schlecht. Bezahlen kann ich einen tag später aber bitte in bar! Kein problem, dann werd ich noch etwas geld vom automaten holen und mit den beiden anderen zusammenlegen.

Da wir in kuba sind und den kleinen prinzen dabei haben, kommen wir erst gegen 15.30 los. Die bewölkung sagt uns, dass sich die fahrt bis nach trinidad nicht lohnt. Also nur in die berge! Toppe de collantes. Reizende natur, berge so sagen sie, die kubaner..ab geht’s! die fahrt ist ganz spassig, bergauf, bergab..der skoda macht sich gut! Auch die umgebung ist beeindrucken. Wir fühlen uns ein wenig wie im regenwald. Nur dämmert es schon so langsam und auf grund dessen gibt es nicht ganz so viel zu sehen.

Das wir die berge hier nicht genauer sehen können, liegt nicht am regen od der dunkelheit. Nein es sind die „kaum wahrnehmbaren“ abgase des vor uns fahrenden fahrzeugs. Wäre das eine ausnahme, würde ich es nicht hier aufführen. Aber was hier in kuba in die umwelt gepustet wird..mit naturschutz hat das nichts zu tun!

Zum glück sind wir rechtzeitig zum abendbrot zurück. Es gibt hummer a la plancha! Nein das sind nicht die hummer, die lebend ins kochende wasser geworfen werden! Aufgeschnittene hummerschwänze mit reichlich knoblauch und zwiebel. Dazu yuca (eine wurzel mit viel knoblauchöl), salat, reis und schwarze bohnen. Ein wahres festtagsessen!

Freitag. 12.01.2007

Was ist zu tun? Ah ja..geld holen, hotel bezahlen, auto abgeben, sachen packen und dann zur kleinen insel fahren. Klingt doch easy oder. Ist es aber nicht. Bereits bei punkt eins treten ungeahnte schwierigkeiten auf! Es fehlt nur noch etwas kleingeld, was mir aber der geldautomat sicherlich geben wird, im gegenzug für die visacard meiner eltern und den entsprechenden pin. Doch weit gefehlt! Nach eingabe des pins und auswahl der entsprechenden summe darf ich alles bestätigen (wobei zu sagen ist, dass ich in ganz kuba noch keinen automaten gefunden habe, der in der lage war mehr als 300 revolutionsdollar auszuzahlen). Woraufhin mir der automat mitteilt, dass meine transaktion nun beendet sei und die karte eingezogen! Oh! Welch schöne überraschung! Da mir das schon einmal passiert ist und ich damals ohne größere schwierigkeiten die karte wiederbekommen habe, gehe ich frohen mutes in die bank..um zu warten..nach knapp 20 minuten nimmt sich auch jemand zeit für mich, um mir zu sagen, dass die verantwortliche person für den automaten nicht im hause ist. Okay. Ich darf zu einer unbestimmten zeit später wiederkommen. Also holen wir geld mit der karte von lars. Das es keinen automaten in ganz kuba gibt, der mastercard akzeptiert (warum sollte das auch möglich sein) müssen wir das geld holen, indem wir mit karte und pass in eine filiale gehen. Die erste macht nur auszahlungen bis 200$. Ein scherz! Also zur nächsten. Das ganze wäre ja nicht so schlimm, wenn da nicht der signifikante unterschied in den gebühren wäre. Mit visacard am automaten, berechnen sie dem abheber 3%. Das ist wohl standard. Mit karte (egal welche typ) in der filiale, kostet der spass dann schmale 12%. Viva la revolución! Da sie auch noch ihren dollarkurs selbst konstruieren, ein unglaubliches minusgeschäft. Aber was soll man machen…

Ausgestattet mit genügend ausländischen devisen, machen wir uns auf den weg, um einen weiteren beitrag zur erhaltung des „real“-sozialismus zu leisten, der ohne das geld der touristen und der exilkubaner wahrscheinlich schon längst vergangenheit wäre. Gut, das hotel ist bezahlt, also noch schnell den mietwagen abgeben, dann nach hause und auf unser taxi warten, dass uns auf die insel bringt, über einen kanpp 50km langen damm.

Bei der abgabe darf ich erfreut feststellen, dass dies das erste mal ist, das in cuba etwas klappt ohne verzögerung und warten und was weiss ich! Na bitte, es geht doch…

Nun ab in die casa und aufgeregt gewartet…

Wir sind eingecheckt, haben unsere armbändchen um und unsere zimmer bezogen..hungrig und durstig geht es zur 24Std-snackbar am pool um erstmal etwas zu uns zu nehmen..piña colada heisst der cocktail der wahl. Dagegen sieht die karte nicht so berauschend aus. Huhn, reis, schwein, hamburger und pizza..fast wie draussen. Abwarten! Leicht angeheitert durch den genuss mehrerer piña coladas und eine noch mitgenommen auf die faust, gehen wir doch glatt noch mal an den strand, wo uns die rote flagge darauf aufmerksam machen möchte, das vom baden abgeraten wird. nee, aber doch nicht mit uns..1,5 minuten später werfen wir uns in die stürmischen, türkisen fluten…

Frisch geduscht, geschniegelt und gestriegelt geht’s auf zum abendmahl in das buffetrestaurant. Für die anderen spezialitätenrestaurants sind reservierungen nötig die wir leider nicht haben. Und das kann doch wohl nicht wahr sein...was es da alles gibt..ich könnte heulen vor freude! Angefangen bei den verschiedensten salaten, über bruschetta, andere antipasti, säfte, weine, biere, pastabuffet, fisch, fleisch, meeresfrüchte..die natürlich auf wunsch frisch zubereitet werden..eis, obst, kuchen, käse..richtiger käse..parmesan! wahnsinn! Nach drei monaten auf kuba ist das wie ostern, weihnachten, geburtstag zusammen..für mehrere jahre! erstaunlicherweise kann ich noch gehen und muss mich auch nicht übergeben beim verlassen des restaurants. Also wird noch eine zigarre in der lobbybar geraucht. Das passt auch ganz gut zu dem mojito, den wir bestellt haben…etliche mojito und billiardspiele später geht der erste tag im hotel zu ende.

Nach einem ausgiebigen frühstück, verbringen wir den zweiten tag am strand, nahe der strandbar. Denn schliesslich sollte bei starker sonneneinstrahlung ausreichend getrunken werden!

Für den abend haben wir im mediterranen restaurant reserviert. Die qualität der angebotenen speisen und getränke ist sehr gut, lediglich die quantität lässt zu wünschen über.

Das taxi, welches uns am nächsten tag um 12 uhr abholen soll kommt doch glatt 2 stunden später. Nicht schlecht. So stehe es in seiner order..dabei war ich doch dabei, als die frau vom reisebüro das taxi bestellt hat. Zu um 12. doch was soll die diskussion. Wir müssen uns beeilen. Schliesslich wollen wir heut noch weiter nach havana. Wir haben Sonntag den 14.02. und am Montag soll ich in havana sein um dort anzufangen.

Als wir in unserer casa in sta clara ankommen, war der typ der uns fahren wollte schon 2 mal da. Wir aber nicht. Er will aber wiederkommen. Nach 2 stunden des wartens ist mir das ganze zu risikoreich und wir fahren zum busterminal um für den abend den bus zu reservieren. Ist letztendlich auch etwas billiger und wir kommen in den genuss eines weiteren hummergerichts in unserer casa.

15 minuten nachdem wir zurückgekehrt sind, taucht auch der typ auf. Zu spät. Was solls..

Der bus fährt pünktlich um 22.00 uhr statt um 21.20 wie angekündigt und schlafend erreichen wir la habana um 1.30 uhr.

Als ich meine professorin am nächsten tag anrufe, teilt mir diese mit, erst am Mittwoch zeit zu haben. Okay. Wie sie will. Ich habe meinen teil erfüllt.

So komme ich dazu, noch mit den beiden jungs durch die stadt zu ziehen.

Die stufen zur altehrwürdigen universität „alma mater“ im zentrum havanas.

Plaza de la revolución. Ein turm, eine statue von marti mit einem grossen platz davor. Dazu unglaublich viel militär und gebäude wie das innenministerium, die nationalbibliothek und natürlich jemand der geld dafür haben möchte, wenn wir das monströse gebilde besichtigen wollen. Nein, danke, dann wollen wir nicht!

Das capitolio. Ehemals sitz von parlament und regierung, erbaut 1929 unter dem diktator machado. heute ist es fast nur noch eine touristenattraktion. Parlament gibt’s eh nur pro forma..also was solls. Des weiteren sind wohl einige wissenschaftliche einrichtungen im gebäude untergebracht. Der besuch des gebäudes ist absolut lohnenswert und die architektur, sowie die innenausstattung schlichtweg beeindruckend!

Die eingangstreppe wird gesäumt von 2 grossen statuen, die arbeit und gerechtigkeit symbolisieren. Amüsant!

La repúclica – eine der größten in einem gebäude untergebrachten statuen der welt. 14m hoch und mit blattgold übergossen. War sie zumindest mal.

Der gang der verlorenen schritte, heisst so weil dort eine besondere akkustik herrscht, auf grund derer die schritte die man macht nicht zu hören sind. Betreten verboten!

Reiche deckenverzierungen in gold finden sich überall im capitolio.

Provisorische revolutionsregierung. Na fast. ;-)

Im innenhof befindet sich eine der 2 teufelsstatuen die weltweit existieren. Der von gott aus dem himmel verstossene erzengel wird gerade restauriert.

Hier sollte eigentlich regelmässig das parlament tagen und gesetze sowie reformen diskutieren. Jedoch hat fidel irgendwann beschlossen, dass das nicht nötig sei. Offiziell herrscht in kuba ja auch demokratie, habe ich erfahren. Nur halt keine bürgerliche demokratie. schliesslich könne man ja wählen. In einem wahlbezirk gibt es dann drei unbekannte kandidaten, die mit namen auf dem zettel stehen. Ein kreuz ist möglich und dann wird der gewinner eine ebene höher befördert. Angeblich geht das soweit, bis die gewählten volksvertreter dann fidel wählen. Aha! In kuba gibt es eine partei. Anderes ist nicht notwendig im demokratischen sozialismus, denn revolution heisst einigkeit! Mehr als eine partei würde dann diese einigkeit zerstören..soso..

Da die menschen hier diese demokratie so schätzen und ihr recht auf freie wahlen, liegt die durchschnittliche wahlbeteiligung bei über 90% und die teilnahme ist zudem „freiwillig“.

Das gran teatro..leider wird es im moment gerade restauriert..bzw zum glück..doch ein blick in den eingangsbereich liess den glanz erahnen, den dieses ausstrahlen könnte..ebenso wie der rest von havana. In der altstadt ist die restauration schon etwas fortgeschritten. Meist dem tourismus zu liebe. Denn biegt man auch nur einmal falsch ab, so findet man sich sofort inmitten von stinkendem müll und zerfallenden bauwerken wieder die meist provisorisch vor dem einsturz gerettet werden.

Restaurierte strassen in habana vieja.

Unvorstellbar, sollte es tatsächlich einmal möglich sein, die „alte dame der karibik“ in gänze in ihrer verloren gegangenen pracht zu bewundern…

Ehemaliges geschäftshaus der familie bacardí. der rum der heute ausserhalb kubas produziert wurde. Die familie zog es vor das „großzügige“ entschädigungsangebot der revolutionäre dankend abzulehnen und sich ins ausland abzusetzen und dort weiter zu produzieren. Ihre produktionsstätten wurden weiter genutzt und die marke havana club geschaffen. Durchaus die bekannteste aber bei weitem nicht beste marke die in kuba existiert.

Schon gewusst: die revolution an und für sich, war weder ein kommunistischer noch sozialistischer akt! Im gegenteil. Vielen der kämpfer und revolutionäre, ging es vor allem darum, die durch die diktatoren machado und batista geschaffenen gesellschaftlichen verhältnisse zu ändern. Demokratie, bildung und gesundheitssystem standen damals im vordergrund. letztendlich schaffte es der gute fidel castro ruz alle kräfte in sich zu vereinigen..mehr oder weniger..

So gab es zum beispiel den guten capitan camillo cienfuegos. Entschiedener gegener der prerevolutionären zustände und mutiger kämpfer mit charisma. Wenn gleich nicht der bekannteste führer innerhalb der revolutionäre so doch wohl der beliebteste. So sagen die leute in den strassen. Als kurz nach der revolution die leute wahlen forderten und öffentliche diskussionen, ergab es sich, das in der stadt camagüey eine aufstand organisiert wurde. Camillo wurde von fidel entsand um die lage zu analysieren. Als fidel wenige tage danach mit militärischen kräften eintraf, hatte camillo die lage schon beruhigt. Er hatte das vertrauen der menschen.

Und irgendwann „verschwand“ camillo. Mit samt einem flugzeug über dem meer. Was ein zufall. Und kurze zeit drauf auch seine freundin..spekulationen gibt es viele, die wahrheit herauszufinden wird wohl noch etwas zeit in anspruch nehmen.

Plaza de armas vor dem haus des governeurs. Das besondere hier sind die hölzernen pflastersteine, die vor dem palastähnlichen gebäude, in dessen traumhaften patio eine kolumbusstatue steht, verlegt wurden. Angeblich auf geheiss eines governeurs, der sich durch das laute hufgeklapper der pferde in seinem schlaf gestört fühlte.


Und das ist mein freund volker bei seiner morgentoilette ;-)

Der nächste tag wurde dem besuch des strandes in havana gewidmet. Dieser unterscheidet sich von dem auf der kleinen insel hauptsächlich dadurch, dass er eine unglaublich hohe mülldichte aufweist. In diesem punkt steht kuba keinem entwicklungsland nach. Der umgang mit müll. Die mehrheit der kubaner schmeisst das, was keinen nutzen mehr bringt an ort und stelle auf den boden. Bei belieben auch ins meer, wie am malecón gesehen, od bei bedarf einfach aus dem fenster, auch live erlebt. Ich nenne das einfach mangel an kultur! Salsa tanzen, rum trinken und zigarre rauchen ist nicht alles…

Mit lars habe ich mich dann noch einmal aufgemacht um die festung zu schutze des hafens von havana zu besuchen.

Von den spaniern gebaut um die stadt gegen angriffe von see aus zu sichern, wurde sie dann mühelos von den engländern erobert, die von landseite aus angriffen. Hm..schwache kür!

Das gesamte arsenal der kubanischen kurz-, mittel- und langstreckenraketen ;-)


Für den Eintritt in den Leutturm werden neben den 4$ für die Festung weitere 2$ berechnet!

Das gebäude der nationalen revolutionären polizei. Erinnert etwas an kerker und folterkeller..

Das wahrzeichen havanas und schutzpatronin wohl auch, wenn ich denn alles richtig verstanden habe..

Das bin ich..in der bar in der der gute hemmingway immer seinen mojito trank, el bodeguita del medio. Darum kostet der hier auch gleich 1-2 $ mehr als im rest der stadt. Eigentlich wollte ich da gar nicht rein, da sich normalerweise scharen von touristen drin drängeln und kaum luft zum atmen bleibt. Aber als wir kamen, war soviel platz, so dass wir sogar problemlos einen freien barhocker bekommen haben…

Und wie versprochen noch zum abschluss ein paar worte zur us-blockade. Ökonomisch geht es kuba schlecht. Ein grund dafür, wenn auch nicht die generalentschuldigung, wie sie manchmal gebraucht wird, ist die blockade. Es ist amerikanern und amerikanischen unternehmen per gesetz verboten handel mit kuba zu treiben und dort geld auszugeben. Daher können die kubaner ihren tabak, rum, nickel und zucker (mehr gibt es im grossen massstab nicht) nicht in die usa exportieren. Das reicht sogar soweit, dass ein produkt einer deutschen firma nicht in den usa verkauft werden darf, weil es kubanischen nickel enthält od die usa von daimler-chrysler eine 3 milliarden $ geldstrafe verlangen wollen, weil sie handel mit kuba betrieben haben. Man erahnt die reichweite der blockade. Des weiteren gibt es geldstrafen und theoretisch auch gefängnisstrafen für amerikanische touristen, weswegen diese über umwege einreisen. Via bahamas oder mexiko. theoretisch dürfen sie nach kuba reisen, aber dort kein geld ausgeben. Man möge mir erklären wie das funktionieren soll. Somit fallen weitere etliche millionen jährlich weg.

Da kuba nun auch nicht in den usa einkaufen kann, muss es sachen aus weiter entfernt gelegenen staaten importieren. U.u. aus europa. Zum einen sind die transportkosten merklich höher und zum anderen gibt es für kuba dann immer spezielle preise. Da der markt weiss, dass kuba auf etwas angewiesen ist und nicht viele möglichkeiten hat es sich anderweitig zu besorgen.

Gut, soweit mal wieder alles neue aus kuba. Ihr solltet nun auf einem ziemlich aktuellen stand sein und wieder etwas über dieses land gelernt haben. Denjenigen unter euch, die alles in einem gelesen haben, denen geb ich einen aus..morgen, hier in der bar vom alten hemmingway ;-)

Seid alle ganz herzlich gegrüßt,

Steffen

PS: einen hab ich noch:

Die beiden menschen, die da unglaublich blutrünstige killer sind und aufsummiert hitler ergeben, sind george w. bush und luis posada carriles. Posada carriles ist der antikubanische top-terrorist! Und nach den journalistischen sachverständigen im kubanischen tv hat der gute george samt seines stabes, posada carriles und den exilkubanern in miami, auch den ganzen tag nichts anderes zu tun, als tagein-tagaus die weltherrschaft an sich reissen zu wollen, wozu er unbedingt das kleine dorf in gallien, respektive kuba vernichten muss. Aber die kämpfen! Denn ihre waffen sind ihre ideen!

Ja zu dem bild..übrigens an der wand einer grundschule, da gibt’s auch einige ganz traurig-patriotische geschichte! Die älteren und historsich bewanderten unter uns werden sich ja noch erinnern können, wie die konterrevolutionäre damals versucht haben in der schweinebucht in kuba zu landen und die bösen kommunisten zu verjagen. Al final, sie sind gescheitert. Passiert so was. Aber auch einer der heiligen krieger fidels starb im kugelhagel, und was tat er als letztes?! Nein er röchelte nicht, dass sie seiner frau und den kindern sagen sollen er liebe sie, nein er schrieb mit seinem eigenen blut „fidel“ an die hauswand! Nun mag man spekulieren, ob es zu einem ganzen satz nicht mehr gereicht hat. Und ob dieser satz denn dann zustimmung, ablehnung od gar unwillen ggü des bärtigen kommandeurs zum ausdruck gebracht hätte..also gibt’s auch gleich das heutige gewinnspiel. Wer den originellsten satz postet, mit niveau bitte, der beginnt: „fidel, …“ (…du hast die gans gestohlen, gib sie wieder her!! damit bin ich schon mal ganz weit vorne!! ;-) ) also der gewinner wird auf einen leckeren karibischen cocktail, allerdings in deutschland, eingeladen! Zusendungen und wandgemälde beeinflussen nicht die entscheidung und erhöhen nicht die originalität!

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Donnerstag, Januar 11, 2007

Feliz y próspero año nuevo!!

01.01.2007

WICHTIG: Die E-Mail Adresse Steffen@fce.uclv.edu.cu existiert nicht mehr! Alle Mails bitte an die altbekannten Adressen! Danke!
Des weiteren, habe ich dadurch auch keinen Internetzugang in der Uni von Santa Clara mehr und komme im Moment nur sporadisch dazu Mails zu lesen und zu schreiben, wie eben diesen Blog zu aktualisieren! Verzeiht mir dies und übt Euch in kubanischer Geduld! ;-)

Auf geht’s,

Euch allen ein gesundes neues jahr! Ja da bin ich wieder im neuen jahr..und was soll ich sagen, mein silvester hier in havana war weltspitze! Ich hab es allein verbracht, sitzen auf einem rosa klo in einem rosa bad, gequält von nicht enden wollendem druchfall und brechreiz! Zwischendurch hab ich auch mal geschlafen. Doch zum glück weckte mich kurz vor zwölf ein unglaublicher magenkrampf, zwang mich auf die toilette, so dass ich den jahreswechsel wach erlebte! Na das hat sich doch gelohnt in havana zu sein…

Mittlerweile hab ich auch besuch aus deutschland. Der war gestern auch zum feiern in einem club in havana und wurde glatt um 120$ erleichtert..spitzenmäßig!
Doch welch ein akt den aus varadero abzuholen und nach havana zu schaffen. Um neun soll das flugzeug landen also steh ich um sechs in havana am busterminal und beginne die verhandlungen. Direkte verhandlungen mit den fahrern sind nicht möglich. Ein mit goldzähnen, goldkettchen und schicken pumaschuhen geschmückter kubanischer zwerg ist der vermittler. Die fahrer trauen sich aus irgendeinem grund nicht, direkt mit mir zu verhandeln. Nachdem ich dann im auto saß durfte ich dem vermittler den unglaublichen betrag von 30$ fürs „vermitteln“ geben. Ich glaub nächstes mal tausch ich das in eine ordentliche backpfeife um..also los geht’s..richtung varadero..den kontrollpunkt der polizei passieren wir zum glück ungehindert und verlassen auch kurz darauf die autobahn und suchen eine tankstelle. Zum glück finden wir auch nach kurzer zeit eine. Doch hier ist der sprit alle. Also geht es weiter..die nächste verkauft gar keinen sprit. Ja warum auch. Schliesslich sind tankstellen ja auch keine einrichtungen zum benzinverkauf. Die knapp 20 km bis zur nächsten fahren wir „sparsam“. Das heisst, der fahrer gibt gas, macht dann den motor aus und lässt den wagen rollen…ich seh mich schon mitten in der kubanischen pampa stehen und ohne einen tropfen sprit die nacht dort verbringen. Naja..zum glück schaffen wir es glatt doch noch zur nächsten tankstelle, die zu meiner überraschung auch noch benzin verkauft. Weiter geht’s. in seiner stadt matanzas, kurz vor varadero, überlegt sich mein chauffeur dann, dass es ihm zu riskant ist und sucht mir einen anderen „taxifahrer“.. am flughafen von varadero warten auffällig viele kubanerinnen in ihren schönsten kleidern, vermutlich auf ihre (zukünftigen) ehemänner…um es kurz zu machen..nachts um halb eins und für 150$ sind wir dann zu zweit in unserer casa. So langsam aber sicher hab ich die nase voll von dem land und freu mich auf meinen flug, der mich zurück in die freiheit bringt!


Unsere rundreise durch kuba hat gestalt angenommen. Mittlerweile sind wir zu dritt. Lars, volker und ich. Nachdem ich silvester unter widrigsten umständen verlebt habe, war dies 2 nächte später volker vergönnt, der sich bei seinen aktionen im bad zu atemberaubender performance steigerte. Die würgegeräusche und die geräusche des den körper verlassenden durchfalls sind wohl weltweit einmalig! Respekt an volker!
Nachdem volker nun dem tode nahe in seinem bett leidet, gehen lars und ich am nächsten tag auf die suche nach neuem toilettenpapier. Währenddessen wird auch bei einem kühlen bier und spaghetti „bolognese“ der schlachtplan für die kubatour geschmiedet. Eigentlich hatten wir in der karte hamburger gewählt. „gibt’s nicht!“ okay, dann eben penne arriabiata „gibt’s auch nicht!“ gut, dann andersrum, was gibt’s denn..ah spaghetti bolognese..
Von havana aus soll es im bus zum valle viñales gehen. Ein malerisches, idyllisches stück erde im westen von havana dessen bergdorf viñales das zentrum bildet in der für seinen tabak bekannten provinz pinar del rio. Von dort aus im mietwagen nach santiago de cuba, mit zwischenstopp in sta clara um christin mitzunehmen. Santiago liegt genau am anderen ende, im osten kubas. Das heisst wir würden unabhängig von busrouten und festen zeiten die insel erkunden können. Auf grund des von mir erworbenen wissens, erscheint eine reservierung für unsere busfahrt in die berge sinnvoll. Also auf geht’s zum terminal der viazul-reisegesellschaft, dem quasi-monopolisten, und tatsächlich, eine reservierung ist möglich. Das kann doch gar nicht wahr sein..wir sollen am nächsten tag eine stunde vor abfahrt (9 uhr) am terminal sein, um unsere karten dann zu kaufen…
Voller freude stehen wir am nächsten morgen auf, frühstücken und aus irgendeinem grund ist es schon kurz nach acht, als alle drei endlich fertig sind, um das haus zu verlassen. Die nette dame des hauses fragt ob sie uns ein taxi rufen soll, welch phantastische idee! Doch leider ist das, warum auch immer, nicht möglich. Na halb so wild. Wir sind ja in havana, der haupstadt mit mehreren millionen einwohnern, direkt an einer großen strasse, wo ständig taxis fahren..nicht jedoch, wenn sie dringenst gebraucht werden. Wir warten also eine knappe halbe stunde, bis endlich ein taxi, welches auch berechtigt ist ausländer zu fahren, vorbeikommt, obendrein auch noch frei ist und anhält. Also drei sachen auf einmal…10 vor 9 kommen wir am terminal an. Die reservierung ist weg, der bus ist voll. Vor dem terminal lauern schon die „günstigen“ taxis…hm..das taxi kostet so viel wie ein mietwagen..hey..also warum nicht gleich einen mietwagen nehmen. Ganz einfach. Es gibt keinen! Die agentur die gleich nebenan sitzt sagt uns, dass alle wagen in havana im moment vermietet seien. Also doch taxi..für schlappe 70$ geht’s von havana nach viñales. Wenigstens sind wir etwas schneller als der bus…

Viñales:

Ein dörfchen, in dem mindestens jeder zweite seinen lebensunterhalt damit fristet, casas an touristen zu vermieten, gelegen inmitten von steil aufragenden bergen mit abwechslungsreicher vegetation. Wir machen uns noch am ankunftstag auf zu einem gediegenen spaziergang in die nähere umgebung und erkunden die „kuhkopfhöhle“. Ein hohlraum von dem zwei ein- bzw. ausgänge abgehen. Das ganze ist anzuschauen innerhalb von ca 2,5 minuten und ehrlich gesagt nicht die mühe wert sich dorthin zu bewegen. Auf dem rückweg halten wir noch beim heimischen bauern an, der tabak, kaffee und früchte verkauft, alles bio und den tabak gleich rauchfertig zu zigarren verarbeitet. Na bitte, da unterstützen wir doch den ökoligischen anbau und nehmen uns gleich ein paar sachen mit!
Zurück in der casa komme ich dann in den „genuss“ meiner ersten kubanischen zigarre zusammen mit einem mojito und dem strohhut auf dem kopf…

Am nächsten morgen gleich um sieben geh ich los und klappere alle autovermietungen ab. Mit dem ergebnis, dass es auch hier keine mietwagen gibt und wir „vielleicht morgen“ glück haben könnten. Jaja..vielleicht morgen..und das sagt der jeden tag bis mitte märz..also wird glatt ein busticket für den nächsten tag gebucht und die besitzerin unserer casa hat auch jemanden für uns, der uns erst zu einem der grössten lateinamerikanischen höhlensysteme bringt, santo tomás, und danach zum strand. Würde der fahrer auch tatsächlich kommen, wäre dies ein schöner tag…so warten wir ca eine eine stunde auf ihn, um uns dann einen ersatzfahrer zu besorgen, der uns allerdings nur bis zur höhle fährt…für schmale 10$ bekommen wir dort eine 1,5 stündige fürhung, die alles in allem, doch ganz interessant ist...im anschluss soll dann eigentlich eine wanderung zur casa stattfinden, die sich jedoch in eine kutschfahrt wandelt! Natürlich nur, um dem armen bauern unter die arme zu greifen…
Der rest des tages wird genutzt um wieder keinen mietwagen zu bekommen, aber vielleicht morgen..ja warum denn nicht…da uns die geschäftlichen zusagen der kubaner eindeutig zu verlässlich erscheinen, nehmen wir am nächsten morgen lieber den bus zurück nach havana. Ja und auch dort gibt es keinen mietwagen, dafür knappe 3,5 stunden wartezeit auf den anschlussbus nach santa clara. Diese verkürzen wir fachmännisch durch einen besuch des tiergartens und den besuch einschlägiger geldinstitute.
Im unterkühlten bus erreichen wir nach 5 stunden fahrzeit unser ziel, willens am nächsten morgen nach santiago de cuba aufzubrechen..doch woran scheitert der geniale plan..genau..der bus ist voll und mietwagen gibt es nicht..doch wir sind ja in santa clara..und zum glück hab ich ja 3 monate hier gelebt… ;-)







Das schönste an unserer exkursion zur kuhkopfhöhle..die steile streppe, die etwa 15m in die höhe führt..







Endlich komme ich in den genuss des weltbesten tabaks. Handgedreht vom tabakbauern und zusammen mit einem mojito genossen..meine erste zigarre!



Ja der lars ist schon ein frauenheld.. ;-) da werden selbst die jüngsten schwach…









Unsere exkursion ins höhlensystem santo tomás..mit zwei, drei kilo mehr, hätten wir volker dort zurücklassen müssen! :D





Das berühmte „mural prehistórico“ – auf fidels geheiss geschaffen..ca 180 * 120 m gross „schmückt“ es die landschaft und zeugt die evolution des menschen..



Wie gern wären wir zurückgewandert..aber schliesslich haben wir uns dafür entscieden unternehmertum zu unterstützen und initiative zu belohnen….


So..bis hierhin soll es erstmal reichen..in der nächsten folge erfahrt ihr, wie die deutschen letztendlich doch zu einem meitwagen kommen, mit diesem nach santiago fahren, was sie dort erleben, etwas über die verwirrende rückfahrt..und hoffentlich auch noch wie sie ein wochenende auf einer kleinen trauminsel verbracht haben. Als bonus ist eine absatz zur blockade durch die usa und deren einfluss auf das leben der kubaner geplant..mittlerweile hab ich doch noch etwas mehr einblick gewonnen…

Bis dahin, seid alle ganz lieb gegrüßt!

STA Clara . 11.01.2007